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TW/Trigger Warning, sensibler Inhalt, Achtung, dieser Inhalt…, kurzer Hinweis… All diese Hinweise wollen auf eine Sache hinaus: Menschen vor Inhalten warnen, die eventuell triggern können. Doch was bringen diese Hinweise wirklich? Können sie Menschen davon abhalten, diese Inhalte zu konsumieren, oder lösen sie vielleicht sogar das Gegenteil aus? Dazu müssen wir zunächst herausfinden, was ein Trigger ist.
Als emotionale Trigger wird ein Ereignis bezeichnet, das emotionale Reaktionen hervorruft. Diese Reaktionen können verschieden sein. Zu den häufigsten Reaktionen zählen Wut, Trauer und Panik/Angst. Zusammengefasst lösen Trigger Erinnerungen an traumatische Erlebnisse aus.
Um dies zu verhindern, tauchten Anfang der 2000er Jahre an einer nordamerikanischen Universität die sogenannten Trigger Warnungen (Trigger Warnings) auf. Damals wurde dies von studentischer Seite gefordert, da die Studierenden die Befürchtung hatten, dass Personen traumatisiert oder retraumatisiert werden könnten. Sie wollten die betreffende Literatur der Universität mit entsprechenden Hinweisen versehen. Auch heute, mehr als 20 Jahre später, ist das Thema rund um die Trigger Warnungen noch präsent, insbesondere in sozialen Medien.
Die Idee dahinter ist, Menschen vor Triggern zu schützen, aber bringt das auch etwas, oder sorgen Trigger Warnings nur dafür, dass diese Inhalte verstärkt konsumiert werden? Diese Fragen haben sich auch schon Wissenschaftler gestellt. Sie sind zu dem Entschluss gekommen, dass Trigger Warnings teilweise auch das Gegenteil auslösen können. Das heißt, dass Menschen schon allein vor der Warnung Angst haben und nicht direkt vor dem Inhalt. Zudem kann es ebenfalls zu einem „forbidden food effect“ kommen: Das bedeutet, dass das Verbotene oder in diesem Fall der Inhalt, vor dem gewarnt wird, deutlich attraktiver wird als ohne Warnung. Also können Trigger Warnings auch das Gegenteil auslösen. Abgesehen davon sind Trigger sehr vielfältig: Jemand, der in seiner Vergangenheit ein traumatisches Erlebnis, zum Beispiel eine Straftat, erlebt hat, bei welcher der Täter ein bestimmtes Parfum trug oder einen blauen Pulli anhatte, könnte dies ebenfalls ein Trigger darstellen. Die Möglichkeit, dass so etwas triggern kann, ist groß, und vor individuellen Triggern zu warnen, ist schwierig.

Am Ende kann man sagen, dass, wenn man eine Trigger Warnung geben möchte, man dies nicht als Warnung, sondern als Inhalts Hinweis formulieren sollte. Außerdem sollte man darauf achten, Trigger Warnings nicht inflationär zu verwenden, und wenn etwas schon aus dem Titel klar wird, kann man theoretisch auch auf derartige Hinweise verzichten.


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