Ein Artikel von: Caren Finsterwalder, K1
Artikel-Art: Reportage


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Laut einem Bericht des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln aus dem Jahr 2017, hat sich die Situation von körperlich beeinträchtigten Menschen über die Jahre hinweg wesentlich verbessert. Im Jahr 2013 waren in der Gruppe der 25- bis 64-jährigen 42,8 Prozent der körperlich beeinträchtigten Menschen in Deutschland erwerbstätig, jedoch mit steigender Tendenz. Allerdings arbeiten 8 Prozent der körperlich beeinträchtigten Menschen in speziellen Werkstätten für Menschen mit Behinderung und nicht am herkömmlichen ersten Arbeitsmarkt.

WASNI ist eines der Unternehmen, welches körperlich beeinträchtigte Personen einstellt und fördert. Zudem ist es eines der wenigen privat geführten Inklusionsunternehmen. Mit seinen Unternehmen will Daniel Kowalewski zeigen, dass man auch mit körperlich beeinträchtigten Menschen ein Unternehmen führen und erfolgreich sein kann.

Der gelernte Betriebswirt, Daniel Kowalewski, gründete im September 2015 das Unternehmen „WASNI“, das erste und bisher einzige Inklusionsunternehmen in Deutschland, welches Kleidung produziert. Jedes Produkt wird ökologisch, fair, individuell und mit Bio- Baumwolle im Betrieb in Esslingen handgefertigt hergestellt. Das Besondere an diesem Unternehmen, welches 6 Mitarbeiter umfasst, ist, dass dort Menschen mit und ohne körperliche Beeinträchtigung zusammenarbeiten. “Ich wollte ein Unternehmen gründen, wo Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam arbeiten. In einem Arbeitsumfeld, wo die Behinderung keine Rolle spielt“, berichtete Daniel Kowalewski. Das heißt, Menschen mit Behinderung arbeiten hier aktiv mit und bekommen die Chance, sich in den „ersten“ Arbeitsmarkt zu integrieren, welche sie oftmals in den „klassischen“ Unternehmen nicht haben. Aus dieser Motivation heraus, benachteiligte Menschen zu integrieren, entstand der Name „WASNI“, welcher sich aus den Anfangsbuchstaben des Mottos der Firma, „Wenn AnderS Normal Ist“ zusammensetzt.

WASNI näht und vertreibt Bekleidung aus Biobaumwolle in Esslingen. Die benötigten Stoffe für die Bekleidung werden Bio und fair hergestellt. „Wir achten sowohl auf einen fairen Umgang mit den Menschen als auch der Natur. Dabei verfolgen wir den Grundsatz so regional wie möglich“, erläutert Kowalewski. Für den Einsatz zur Verbesserung der Gesellschaft wurde WASNI mehrfach ausgezeichnet.  Unter anderem hat die Firma den Akademiepreis „Werte leben-Zukunft gestalten“ (Juni, 2019) als auch den Esslinger Inklusionspreis (2017) erhalten.

Seit gut zwei Jahren gibt es auch einen Onlineshop, in dem Kleidung von Sweatshirts über Sweatjacken bis zu Hoodies und Kapuzenpullovern, mithilfe einer Online-Konfiguration selbst anpasst und online bestellt werden können. “Von der Stofffarbe bis zu Maßanpassungen kannst du alles selbst wählen“, erklärt Kowalewski.  Die Kosten variieren je nach Größe in einem Bereich von 29,00 -75,00 Euro pro Stück. „Spätestens am 21. Tag nach deiner Bestellung hast du deinen Wunsch-Pullover bzw. deine Wunsch-Jacke in den Händen“, verspricht Kowalewski.

Jährlich werden circa 3000 Kleidungsstücke verkauft. Doch das ist noch nicht genug. Laut Geschäftsführer Daniel Kowalewski ist das neue Ziel für 2020, den Verkauf um 2000 Kleidungsstücke zu steigern. „Dadurch wäre es mir möglich, meinen Mitarbeitern einen gesünderen Lohn zu zahlen“, betont Kowalewski.


Was ist eine Reportage?
Ähnlich wie auch der Bericht dienen Reportagen der Information des Lesers. Allerdings sind Reportagen insgesamt noch genauer – es sind beispielsweise ausführliche Hintergrundberichte enthalten oder der Sachverhalt wird anhand von konkreten Beispielen oder Personen veranschaulicht. Im Gegensatz zur Nachricht oder dem Bericht, bei welchen eine gewisse Distanz zum Sachverhalt gewahrt wird, kann eine Reportage auch emotionalisieren und einen Sachverhalt aus einer bestimmten Perspektive betrachten.

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