Ein Artikel von: Jette Dreger, 10c
Artikel-Art: Kommentar


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Eine Abtreibung ist eine Entscheidung, die das Leben einer Frau für immer beeinflussen wird, es ist etwas, dass man entscheidet und dann nicht mehr rückgängig machen kann, etwas, das man für sich selbst entscheidet.

Aber diese Entscheidung wird in Polen wohl in Zukunft über den Kopf von tausenden Frauen hinweg getroffen – ein neues Gesetz das Abtreibung bis auf 2 Ausnahmen komplett verbietet. Eine Entscheidung mit enormen Folgen für die in Polen lebenden Frauen. Das oberste Gericht hat auf Antrag der rechtskonservativen Partei PIS, die schon seit mehreren Jahren versucht ein neues Gesetz durchzusetzen, dem neuen Abtreibungsgesetz stattgegeben. Laut diesem sind alle Abtreibungen illegal, solange das Leben der Mutter nicht bedroht ist oder die Schwangerschaft durch eine Vergewaltigung entstand. In Deutschlang kann eine Abtreibung bis zur 12 Woche nach der Empfängnis erfolgen (Ausnahmen bilden medizinische und kriminologische Gründe). Eine Entscheidung, die in ganz Polen eine Welle an Protesten auslöste, tausende Junge und Alte, Frauen und auch Männer protestieren. Es bildet sich eine Einheit dagegen, ein Gefühl der Gemeinschaft, der Zusammengehörigkeit, verbreitet sich, als Menschen aus ganz Polen in die Hauptstadt Warschau reisten, um an einer Demonstration gegen das neue Gesetz teilzunehmen. Eine Masse an Menschen bewegte sich durch die Stadt und alle haben dasselbe Ziel, denselben Willen, etwas dagegen zu unternehmen. Nicht nur die Bevölkerung und Menschenrechts- bzw. Frauenrechtsorganisationen sind gegen die neue Regelung, auch die polnische Opposition spricht sich dagegen aus. Selbst Polens Politik steht gespalten dem Thema gegenüber. Aber auch der Versuch des Präsidenten Duda, auf die protestierende Bevölkerung zuzugehen, findet nur wenig Zustimmung. Die Konservative Einstellung des Landes zu den Themen Aufklärung, Abtreibung sowie Sexualität ist wahrscheinlich auf die enge Verstrickung von Staat und Kirche zurückzuführen. Denn auch dagegen werden die Rufe auf den Demos immer lauter: eine striktere Trennung zwischen Regierung und Kirche.

Die Argumentation der polnischen Regierung, mit der sie das Gesetz rechtfertig, ist das Recht auf Leben – aber ist es immer positiv für Mutter und Kind? Die Richtigkeit der Abtreibung ist eine ethische Frage, eine Frage der Religion, der Moral, aber eine Frage, welche jede Frau für sich selbst beantworten sollte. Denn nur sie allein muss mit dieser Entscheidung leben, sie muss wissen, was für sich und das ungeborene Kind am besten ist. Keine Frau dieser Welt sollte für solch eine Entscheidungen verurteilt oder bestraft werden, es ist ihr Körper, ihre Verantwortung – sich selbst aber auch dem Kind gegenüber. Es ist ein Recht, welches jede Frau haben sollte, und ein Wunsch der Frauen schon seit mehreren Jahrzehnten bewegt und damals so wie heute auf die Straße treibt.

 


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