Ein Artikel von: Nina, 9a
Artikel-Art: Kommentar


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Im Deutschunterricht der Klasse 8 steht häufig die “dialektische Erörterung” auf dem Plan. Wir haben euch hier ein Beispiel eingestellt, welches euch etwas Orientierung bieten kann – viel Erfolg beim Verfassen eurer eigenen Erörterung. 

Sich freiwillig unters Messer legen- für Viele war und ist diese Entscheidung immer noch undenkbar und nicht nachzuvollziehen.Trotzdem werden Schönheitsoperationen aktuell immer populärer, vor allem bei jüngeren Männern und Frauen. Eine geradere Nase, vollere Lippen oder weniger Falten- heutzutage gibt es für fast alles einen passenden Eingriff. Doch sind diese Operationen wirklich sinnvoll oder bergen sie mehr Risiken als Chancen?

Auf jeden Fall sollte man bedenken, dass obwohl ein Eingriff zwar aus medizinischer Sicht nicht notwendig erscheint, psychisch trotzdem viel bewirken und zum Positiven verändern kann. Hat man beispielsweise abstehende Ohren, für die man schon in der frühen Kindheit geärgert wurde, kann eine solche Operation neues Selbstvertrauen oder eine verbesserte Selbstwahrnehmung geben. Auch negative Erfahrungen lassen sich oft so aufarbeiten. Ungeachtet dessen ist zu beachten, dass gegen die Durchführung der Eingriffe im Allgemeinen nichts getan werden kann. Jeder besitzt das Recht, über seinen eigenen Körper frei zu verfügen und kein anderer trägt von einer persönlichen Änderung des Aussehens einen Schaden. Würde also das generelle Verbot ästhetischer Operationen eingeführt werden, wäre das eine Missachtung des Grundgesetzes, welches die allgemeine Handlungsfreiheit voraussetzt.

Trotz dieser nennenswerten Argumente für Schönheitsoperationen gibt es auch einige wichtige Aspekte dagegen.Zum einen sind es immer noch Eingriffe in den Körper, welche folglich mit vielen Risiken verbunden sind. Dazu kommt außerdem, dass keine Chancengleichheit einer sauberen und sterilen Durchführung existiert. Viel kann dabei schiefgehen, selbst bei weniger invasiven Eingriffen wie Unterspritzungen mit Botox oder Hyaluronsäure. Vor allem aber bei massiven Operationen leidet man danach eventuell unter bleibenden Schäden oder lässt sogar sein Leben. Dies passiert häufiger bei Personen mit geringerem Einkommen, welche sich eine sorgfältig geprüfte OP nicht leisten können und deshalb oft ins Ausland fahren, um sich dort einem weniger kostspieligen Eingriff zu unterziehen. Ein sehr wichtiger Aspekt stellt auch die Vernachlässigung der Vorbildfunktion, die Verbreitung eines unrealistischen, trendgesteuerten Schönheitsideals und somit auch der Beitrag zum Verschwinden äußerlicher Vielfalt dar. Das Internet und vor allem Social Media spielen dabei eine bedeutende Rolle. Bestimmte Schönheitstrends wecken oft unterbewusst das Verlangen nach einem Eingriff, welches vorher noch nicht präsent war. Werden also gehäuft Vorher-Nachher Bilder einer Operation oder die Kontaktdaten eines Chirurgen verbreitet, vermittelt das insbesondere jüngeren Konsumenten, ihr Aussehen wird allgemein nicht als ästhetisch angesehen. Dies löst den Wunsch aus, sich zu ändern, um Wertschätzung zu erhalten. Dabei wird fast ausschließlich in eine Richtung operiert, Lippen beispielsweise werden vergrößert, Nasen verkleinert. Das bestätigt die Theorie, dass nach Trends und nicht nur nach dem Wohlbefinden im eigenen Körper operiert wird.

Letzten Endes überwiegen meiner Meinung nach die gesundheitlichen Schäden sowie die Vermittlung eines unrealistischen Schönheitsideals dem Wohlfühlfaktor und der Handlungsfreiheit. Insofern bin ich gegen Schönheitsoperationen, jedoch nicht für ein generelles Verbot. Ein potenzieller Lösungsweg wäre demnach die Einschränkung solcher Werbung in den sozialen Medien, sowie mögliche Kampagnen vom Staat oder von einzelnen Plattformen, welche zeigen könnten, dass man sich nie verändern sollte, um etwas Unerreichbarem nachzueifern.

 


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