Ein Artikel von: Jette D., 9c
Artikel-Art: Reportage


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„I have a dream“ – wie ein letzter Wunsch für Martin Luther King, ein Appell an uns, an uns als Gesellschaft. 2020 und immer noch konnten wir seinen Traum nicht erfüllen.

Ein Traum von einer Welt, die frei von Rassismus ist, ein Traum von der Gleichstellung jeden Amerikaners vor dem Gesetz sowie auch in der Gesellschaft. Die Zeit, in der Martin Luther King lebte, war geprägt von wirksamen und für die Zukunft bedeutenden Veränderungen. King setzte sich für die Rechte der Schwarzen in Zeiten der Rassentrennung in Amerika ein, er leistete eine großen Beitrag zur Aufhebung der Rassentrennung im Süden Amerikas, das Wahlrecht der Schwarzen wurde erneuert. Martin Luther King traf den wunden Punkt Amerikas, er organisierte friedliche Proteste, bei denen für die Rechte der Schwarzen demonstriert wurde. Die Demos blieben hierbei aber auch nicht immer friedlich. Leer, mit kaputten und ausgebrannten Schaufenstern lagen die Geschäfte da. Es gab Gewalt auf einer Demonstration für den Frieden zwischen Schwarz und Weiß, für die Gleichheit. Die Wut überwiegt die Vernunft. Die Bürgerrechtsbewegung in den USA zwischen den 50ern und 60ern beginnt etwas zu bewegen, Hoffnung auf eine neue Zukunft für die Schwarzen. Und auch wenn sich viel verändert hat, ist der Rassismus noch nicht verschwunden, es gibt immer noch Diskriminierung, Polizei-Gewalt gegen Schwarze –  nicht nur in Amerika.

„I cant breath“, diese Worte bewegen heute Millionen von Menschen. Rassismus- auch knapp 60 Jahre später ein immer noch aktuelles Thema. Die Worte stammen von Goerge Floyd, ein Schwarzer, durch einen Polizisten gewaltsam umgebracht- erstickt. Er ist nicht der einzige, der ein Opfer von starkem Rassismus wurde. Aber es ist nur das, was gefehlt hat, um das Fass zum Überlaufen zu bringen, schon lange, beinahe zu lange brodelt es unter der Oberfläche. Der Rassismus war nie ganz bekämpft, er ist noch in zu vielen Köpfen zu tief verwurzelt, oft noch weitergegeben aus den früheren Generationen, vielleicht sogar unterbewusst. Zu selten aber beschäftigen wir uns damit, denn „es betrifft uns ja nicht“ und „ich bin gar nicht rassistisch“.

Auch heute gehen die Menschen wieder auf die Straße, „Black Lives Matter“ nennt sich die Bewegung, die sich schon länger gegen Rassismus und Diskriminierung einsetzt. Ähnlich wie bei den Proteste zu Zeiten der Bürgerrechtsbewegung laufen aber auch hier nicht alle friedlich ab, Gewalt und Plünderungen überwiegen oft die friedlichen, bewegenden Momente. 8 Minuten und 46 Sekunden schweigen die Demonstranten, die Faust Richtung Himmel gestreckt, ein Moment der Stille, des Gedenkens und des tiefsten Respektes. Gänsehaut-Feeling. Momente die man nie vergessen wird, im Regen demonstrieren Tausende in Stuttgart, unter den wärmenden Strahlen der Sonne in Berlin, im dunklem der Nacht in den USA. Die Welt ist bewegt, schockiert. Sollten wir als Gesellschaft es nicht besser machen als in der Vergangenheit? Polizei-Gewalt – wegen Rassismus, Mobbing, Diskriminierung, Angst, Zukunftsangst, eine Ungewissheit die viele Schwarze plagt. Wer scheitert daran, ist es die Politik, die Polizei? Wohl kaum, es beginnt in den Köpfen der Menschen, in der Denkweise, jeder muss also auch bei sich selbst anfangen, gegen den Rassismus. Sprechen wir noch von Rassismus, sprechen wir noch von Rassen. So lange wir dies tun, so lange wir in unseren Köpfen noch ein veraltetes Bild der Trennung zwischen schwarz und weiß haben, so lange werden wir den Rassismus, die daraus folgende Diskriminierung nie ganz bekämpfen können.

„Aber einhundert Jahre später ist der N**** noch nicht frei. Einhundert Jahre später ist das Leben des N****** leider immer noch von den Handfesseln der Rassentrennung und den Ketten der Diskriminierung eingeschränkt“ sagt Martin Luther King in seiner Weltbekannten Rede. 60 Jahre später müssen wir immer noch weiterkämpfen, die grundlegenden Dinge sind geschaffen, aber trotzdem ist Rassismus noch da. Für seinen Traum muss er sein Leben geben. Am 4.5. 1968 wird Martin Luther King durch einen Schuss auf einem Balkon erschossen. Sein Traum aber lebt weiter und wird erst erfüllt sein, wenn unsere Gesellschaft den Rassismus bekämpft hat. „I have a dream”, sagte er,  „and he lives in us”, sagen wir…


Was ist eine Reportage?
Ähnlich wie auch der Bericht dienen Reportagen der Information des Lesers. Allerdings sind Reportagen insgesamt noch genauer – es sind beispielsweise ausführliche Hintergrundberichte enthalten oder der Sachverhalt wird anhand von konkreten Beispielen oder Personen veranschaulicht. Im Gegensatz zur Nachricht oder dem Bericht, bei welchen eine gewisse Distanz zum Sachverhalt gewahrt wird, kann eine Reportage auch emotionalisieren und einen Sachverhalt aus einer bestimmten Perspektive betrachten.

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